Themen

Filmdokumentation – 1:1 Berliner Architekturdialoge

9. Mai 2012

Filmmitschnitte der Reihe 1:1

In Kooperation mit Architekturclips werden alle Gespräche der Reihe 1:1 dokumentiert. Die Filmmitschnitte finden Sie unter den folgenden links:

Edouard François (Maison D’Architecture Edouard François, Paris) – Matthew Griffin (deadline, Berlin)
Gespräch am 13. Dezember 2011

Jean-Christophe Masson (hamonic + masson, Paris) – Martin Rein-Cano (topotek 1, Berlin)
Gespräch am 17. Januar 2012

Guillaume Sibaud (Triptyque Architecture, Paris/ São Paulo) – Jürgen Mayer H. (J. Mayer H., Berlin)
Gespräch am 7. Februar 2012

Eike Roswag (Roswag Architekten, Berlin) – Nicolas Ziesel (KOZ, Paris)
Gespräch am 6. März 2012

Susanne Hofmann (Die Baupiloten, TU Berlin) – Dominique Marrec (ecdm, Paris)
Gespräch am 17. April 2012

Martin Kaltwasser (Köbberling Kaltwasser, Berlin) – Elsa de Smet (Kuratorin, Paris)
Gespräch am 8. Mai 2012

1-1_Architekturdialoge
1-1_Architekturdialoge
© Ron Tran, 2010 Courtesy Ron Tran Berlin Biennale for Contemporary Art, 2010 Foto: Christian Sievers

Die Reihe 1:1 Berliner Architekturdialoge

Die internationale Dialogreihe der BDA Galerie ist aus einem Konzept von urban driftentstanden. Jeweils ein in Berlin ansässiger, profilierter Architekt und ein ebensolcher Kollege aus Frankreich diskutieren in sechs Veranstaltungen über ihre Positionen zu grundsätzlichen und zu aktuellen Fragestellungen des architektonischen Diskurses sowie über kulturelle und gesellschaftliche Divergenzen.

Nach einer kurzen Präsentation der jeweiligen Dialogpartner liegt der Fokus des Abends jedoch auf dem 40-50-minütigem persönlichen Gespräch zwischen den Architekten.

Zum Auftakt der Reihe trafen sich am 13. Dezember Édouard François (Maison d’architecture Édouard François, Paris) und Matthew Griffin (deadline, Berlin) zu einem aufschlussreichen Gespräch, das vor allem die Durchdringung des Innenraums mit der äußeren Umgebung zum Kernpunkt hatte. Die Gebäude François’ dienen ihm als Vorwand, ein Grundstück so weit wie möglich zu begrünen – sei es in Form von Bäumen, die sich in das Bauwerk verschränken oder mittels Pflanzkästen, die eine begrünte Fassade ergeben. Matthew Griffins architektonischer Ansatz manifestiert sich dagegen in einer Auseinandersetzung mit strukturellen Veränderungen auf technologischer, sozialer und ökonomischer Ebene, die er in den urbanen Kontext eingewoben sieht.

Am 17. Januar traten dann Jean-Christophe Masson (hamonic + masson, Paris) und Martin Rein-Cano (topotek 1, Berlin) in einen Dialog, um die unterschiedlichen Herangehensweisen eines Architekten und eines Landschaftsarchitekten miteinander zu vergleichen. Thematisch drehte sich das Gespräch zum einen um die Durchdringung eines architektonischen Entwurfs mit Landschaftsgestaltung im Kontext der Nutzung durch den Menschen. Die Integration des Individuums sowie die Rückführung des öffentlichen Raumes zeugen von dem sozialpolitischen Ansatz beider Büros. Hierzu benutzt Martin Rein-Cano als Topotekt die horizontale Ebene und lässt die Landschaft und den öffentlichen Raum unmittelbar in den szenografischen Ablauf seiner Arbeiten einfließen. Jean-Christophe Masson hingegen nutzt die Metaebene des öffentlichen Diskurses, um somit die Öffentlichkeit in sein architektonisches Werk zu integrieren, das auf vertikaler Ebene von Innovationen durchströmt wird. Ein weiterer Kernpunkt des Dialogs war der Umgang mit einschneidenden Veränderungen auf sozialer und technologischer Ebene und ihre Einbindung in das persönliche Schaffen. Radikale Brüche in der Entwicklung werden dabei von beiden Dialogpartnern als Möglichkeit gesehen, sich Problemen aktiv zu stellen und daran selbst zu wachsen.

Guillaume Sibaud (Triptyque Architecture, Paris) und Jürgen Mayer H. (Berlin) trafen am 7. Februar in der BDA Galerie im Dialog aufeinander. Dabei diskutierten sie, wie man in Städten Plätze mit Aufenthaltsqualitäten für die Öffentlichkeit kreieren kann. Auch stand die persönliche Herangehensweise an den Entwurf ausgehend vom Dialog oder mit Konzentration auf das Design im Mittelpunkt.

Im jüngsten Architekturdialog am 6. März diskutierten Eike Roswag (Roswag Architekten, Berlin) und Nicolas Ziesel (KOZ, Paris) über die Balance zwischen humanitärer, ökologischer und ökonomischer Architektur und den Versuch Naturmaterialien wie Holz und Lehm stärker in die moderne Bauweise mit einzubeziehen. Darüber hinaus war es beiden wichtig, über einer ökologischen Architektur nicht den Menschen zu vergessen und schon im Lehrauftrag künftige Generationen in die Bearbeitung der Stadt und Gesellschaft miteinzubeziehen.

Die Reihe 1:1 wird mit einem Gespräch pro Monat bis Mai fortgesetzt.

Autorin: Beate Kampmann

Mit freundlicher Unterstützung